Ursprünglich wäre die Modernisierung der Finanz für den Jahresanfang 2020 geplant gewesen, dann auf den 1. Juli 2020 verschoben worden und jetzt nochmals auf den Jahresanfang 2021 verlegt worden.

Es scheint, als stünde die Umstrukturierung der Finanzverwaltung unter keinem guten Stern. War sie doch ursprünglich zum 1. 1. 2020 geplant, musste sie vor rund einem Jahr wegen der Ibiza-Affäre und der noch ausstehenden Gesetzesbeschlüsse ohne gewählte Regierung um ein paar Monate hinausgezögert werden. Der neue Stichtag zur Einführung des Finanzamt Österreich wäre der 1. Juli 2020 gewesen. Im vergangenen Herbst hat der Verfassungsgerichtshof gleich nach Gesetzesbeschluss bereits einige Gesetzesstellen wegen Verfassungswidrigkeit aufgehoben. Ein Reparaturgesetz ist also notwendig geworden. Dieses hat die neue Regierung für das Frühjahr geplant gehabt, doch dann kam die Corona-Krise und es gab wichtigeres zu tun. Das zweite Finanz-Organisationsreform- Gesetz ist nun doch im Entstehen, allerdings sind innerhalb des Fiskus zahlreiche organisatorische „Umbauarbeiten“ notwendig, um die Reform umzusetzen. Dafür gibt es jetzt angesichts der Corona-Krise nicht wirklich freie Kapazitäten in der Finanzverwaltung. Aus diesem Grund wurde die Modernisierung des Fiskus nochmals um ein halbes Jahr nach hinten verlegt. Nach nunmehrigen Stand werden per 1. Jänner 2021 zB folgende Begriffe für uns alle wichtig werden (als kleiner Vorgeschmack, ohne Anspruch auf Vollständigkeit!):
• Finanzamt für Großbetriebe (kurz: FAG): Zuständig
für alle Gewerbebetriebe mit mehr als 10 Mio Umsatz
jährlich und für besondere Organisationen (zB Unternehmensgruppen,
begleitende Kontrollen).
• Finanzamt Österreich (kurz: FAÖ): Zuständig für die KMU und Privatpersonen. Also für alle „normalen“ Steuerpflichtigen.
• Amt für Betrugsbekämpfung (kurz: ABB): dort werden
zB folgende Agenden wahrgenommen: Finanzpolizei,
Finanzstrafverfahren, Kontrolle illegaler Beschäftigung.
• Zollamt Österreich (kurz ZAÖ) ersetzt die bisherige Zollverwaltung